MARLON: MONSTERHEARTS 2 – CONTRIBUTION

BUSENFREUND*INNEN // BOSOM BUDDIES:
PRIDE MONTH SPECIAL PART VI.

Hey, an alle! Ich bin Marlon, ich bin euer resident queerer Doktorand und nicht vollblutiger Academic und ich freue mich sehr, dieses Jahr wieder einen Beitrag beisteuern zu dürfen!
Nach einiger Überlegung habe ich beschlossen, dass ich die Gelegenheit nutzen möchte, um einem meiner liebsten, queeren Pen & Paper-Spielen etwas Aufmerksamkeit zu schenken: Monsterhearts 2! Das alles natürlich völlig frei von irgendwelchen versteckten Motiven oder Hintergedanken. Absolut keinen. Nicht nötig, überhaupt weiter über so etwas nachzudenken.
Nachdem wir das klargestellt haben, wollen wir gleich mit den Basics und Fakten anfangen, ja?!Monsterhearts 2 ist ein Pen & Rollenspiel. Es wird von Buried Without Ceremony vertrieben und wurde von Avery Alder entwickelt, mit Beiträgen und zusätzlichem Material von vielen, vielen weiteren kreativen Menschen.




Hey, everyone! I am Marlon, I am your average sad, queer PhD student and feral academic, and this year I am delighted to be asked back as a contributor! 
After some deliberation I want to use this space for recommending one of my favourite, queer Pen&Paper games to you: Monsterhearts 2! Obviously without any further underlying agenda at all. Absolutely none. Don’t even worry about it.
That being said, let’s first get the basics and facts covered and out of the way, shall we? 
Monsterhearts 2 is a Pen & Paper Role-Playing Game. It is distributed by Buried Without Ceremony and was developed by Avery Alder with additional contributions and supplementary material by many, many other creative people.
Der Slogan des Spiels ist: „The messy lives of teenage monsters…“ („Das chaotische Leben von Teenager-Monstern…“). Dem habe ich kaum etwas hinzuzufügen, denn das ist im Wesentlichen die ganze Prämisse. Ihr und eure Freund*innen, spielen Teenager, die in einer Kleinstadt leben, und zufällig auch Monster sind – wortwörtlich. Aber auch im übertragenen Sinne?
Die Spielercharaktere entsprechen bekannten Monsterarchetypen, hier Skins genannt, wie dem Vampir, dem Werwolf oder dem Geist, und vielen anderen. Die ganz Abenteuerlustigen unter euch, die sich an „inoffizielles“ und ergänzendes Material herantrauen, können das Spiel noch mit allen erdenklichen, weiteren folkloristischen und popkulturellen Monstern und Cryptids aufpeppen. Irgendjemand da draußen, hat unter Garantie schon einen Skin für deinen persönlichen mythologische Kreatur gebastelt, versprochen. Darüber hinaus lässt es die Simplizität des Spielsystems auch zu, relativ einfach eigene, neue Skins zu kreieren!
Wie bereits angedeutet, ist das Spielsystem sehr anfängerfreundlich, und zugänglich, auch wenn ihr bislang keine Erfahrungen mit Pen & Paper Spielen gemacht habt. Außer Stiften und Papier wird nicht viel zusätzliches Material benötigt, und es erfordert auch keine speziellen Würfel. Ihr braucht nur 2d6 pro Spieler (das sind zwei der „normalen“, sechsseitigen Würfel, wie ihr höchstwahrscheinlich kennt).
Außerdem priorisiert Monsterhearts 2 kooperatives Geschichtenerzählen und Rollenspiel, im Gegensatz zu einem strikten Einhalten von Regeln, oder einem Fokus auf (Status-)Werte und Zahlen. Das Würfeln und das Element des Zufalls, das damit einhergeht, dienen vor allem dazu das Spiel (und damit die Geschichte, die erzählt wird!) unvorhersehbar, spannend, und im Fall von MH2, absolut wild zu halten, insofern man das zulässt.
Aber ich bin nicht hier, um euch die Regeln zu erklären. Ihr könnt euch ganz einfach ein Exemplar des Regelwerks holen und direkt loslegen. (Nein, ernsthaft, macht es einfach! Das Regelwerk kostet nur ca. 10€ und es ist prinzipiell immer gut, freischaffende, queere Künstler*innen finanziell zu unterstützen!) Stattdessen, möchte ich lieber erklären, warum ihr diesen Pride Month ausgerechnet Monsterhearts 2 spielen solltet!
Monsterhearts 2 ist ein essentiell queeres Spiel. Es ist ein Spiel in dem es um Identität, Beziehungen, komplizierte Leben und ja – Teenager, die Monster sind, geht. MH2 trifft auch diesen ganz speziellen Nerv, den ich habe und, der mich dazu bringt, Spiele zu lieben, die zumindest teilweise intellektuell, konzeptionell, und zugegebener weise vielleicht auch ein winziges Bisschen prätentiös sind.
Wie erwähnt, ist die Monstrosität der Skins sowohl wörtlich als auch bildlich zu verstehen. Die von den Skins verkörperten Archetypen spiegeln eine der Menschheit innewohnende „Monstrosität“ wider und zeigen Charakterschwächen, verborgene Wünsche, oder Traumata auf. Monster als metaphorische Darstellungen der dunklen, unheimlichen oder „tabuisierten“ Aspekte des Lebens sind bei weitem kein revolutionäres oder neues Konzept. Ich würde behaupten, dass es zu den etablierten Merkmalen von Literatur gehört – und zwar nicht nur in Genres wie Horror oder Gothic! Auch wenn das Prinzip in diesen Arten von Narrativen in überhöhtem Maße anzutreffen ist. Darüber hinaus wurden „gothic bodies“ – die Körperlichkeit des Monströsen – in ihrer Transgressivität und Liminalität oft verwendet, um Queerness in der einen oder anderen Form zu signalisieren. Auf Grund dieser literarischen Tradition hat die Figur des Monsters an sich bereits eine enge Verbindung mit marginalisierten Gemeinschaften und sozialen Gruppen.
Das Spiel bietet auch die Möglichkeit zur Erforschung von queeren Identitäten, Beziehungen, und Sexualität. Eine der Kernmechaniken dreht sich zum Beispiel darum, Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht „anzuturnen“, um sie zu manipulieren, oder die eigenen Ziele voranzutreiben. Darüber hinaus verfügt jeder Charakter-Skin über einen individuellen „Sex-Move“, der zu den interessanteren Mechanismen im Spiel gehört.




The tag line for the game is: „The messy lives of teenage monsters…“. I almost struggle with what else to tell you? That is essentially the premise. You and your friends play teenagers living in a small town who just also happen to be monsters – literally. But also, figuratively?
You all play as well-known monster archetypes, called skins, such as the Vampire, the Werewolf, or the Ghost, and many more. If you’re brave enough to venture into „unofficial“ and supplementary material, you can spice up your game with any number of folkloric and pop-cultural monsters and cryptids. Someone somewhere has probably made a skin for your personal favourite mythological creature. And if you’re so inclined, the simplicity of the game system makes it possible to even develop your own skins!
As implied, the game system is beginner friendly, and accessible even if you have never played a Pen & Paper game before. It does not require much additional material, besides pens and paper, nor does it call for any sort of special dice. You will need just 2d6 per player (that’s two of the „normal“ six-sided dice as you’re very probably familiar with).
Furthermore, Monsterhearts 2 emphasises cooperative story-telling and role-playing over strict adherence to rules and numbers. Rolling your dice and the element of chance that comes with it mainly serve the purpose of keeping the game (and therefore the story being told!) unpredictable, interesting, and in MH2’s case absolutely bonkers-wild if you let it.
However, I am not here to explain the rules to you. You can easily pick up a copy of the rules and get right into it (No, seriously, just go and do it. The guidebook is only like 10 bucks and it’s always a good thing to support queer, independent creators!) Instead, I am here to tell you why you should play MH2 this pride season!
Monsterhearts 2 is fundamentally a queer game. It is a game about identity, about relationships, messy lives, and – yes – teenage monsters. MH2 also tickles that specific nerve which I have that makes me love games that are at least partially intellectual, conceptual, and, granted, maybe a tiny bit pretentious.
As stated, the monstrosity in the character skins is both literal and figurative. The archetypes embodied by the skins reflect the „monstrosity“ inherent to humanity, and are used to represent character flaws, hidden desires, or trauma. Monsters functioning as representations of the darker, sinister, or „taboo“ aspects of life is not a revolutionary, or new concept by far. I would argue that it is one of the stable features of literature – and not just within genres such as Horror or the Gothic! Even though it is very prominent in these types of narratives. Furthermore, Gothic bodies – and the corporeality of the monstrous – in their transgressiveness and liminality, have been used to signify queerness in some form or another, intimately connecting the figure of the monster with marginalised communities and social groups.
The game also features and promotes the exploration of queer identity, relationships, and sexuality. One of the core mechanics revolves around „turning people on“ regardless of their sex or gender in order  to get your character to succeed in their various endeavours. Every character skin has a unique „sex move“ which tends to be one of the most interesting mechanics in the game.
Ist das der Moment, in dem ich erwähnen sollte, dass das Spiel definitiv 18+ ist? Auch wenn ihr das Spiel theoretisch immer modifizieren könnt, damit es weniger Sex, oder Gewalt enthält. Ich bin nicht hier, um euch Vorschriften zu machen. Letztendlich ist es immer euer Spiel. Und selbstverständlich zwingt euch niemand dazu, potenziell peinliche Sex-Szenen mit euren Freund*innen auszuspielen. Das wäre albern. Aber gerade deswegen ist es besonders wichtig, dass sich alle Spieler wohl fühlen. Wie man das schafft, inklusive einiger Tipps und Hilfsmittel, ist auch substanzieller Bestandteil des Regelwerks!

Für mich persönlich, ist der Geist mein Lieblings-Skin unter den Standartskins. Der Kern dieses Skins liegt in einem Trauma-Narrativ. Der Geist ist eine tragische Figur, die sich danach sehnt, gesehen und geliebt zu werden, die aber gleichzeitig hin- und hergerissen ist, zwischen eben diesem Wunsch nach zwischenmenschlichen Verbindungen und einer Unfähigkeit, diese einzugehen, in dem der Geist Menschen von sich stößt und persönliche Grenzen missachtet. Geister können als Poltergeister zornig und gewalttätig in Erscheinung treten und oft Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu kontrollieren. Als verlorene Seelen können sie aber auch distanziert, gefühllos, kalt, oder unheimlich wirken – beides sind intensive, emotionale Zustände, die auf die traumatische Erfahrung ihres frühzeitigen Todes zurückgeführt werden können. Allegorisch betrachtet kann der „Tod“ des Geistes für jede Art von traumatischer Erfahrung stehen, über die ein Mensch nicht einfach hinwegkommt.
Aus erzählerischer Perspektive ist es für mich interessant am Anfang des Spiels bereits verstorben zu sein, und ich liebe die besonderen Fähigkeiten des Skins, wie z. B. Fliegen oder Durch-Wände-Gehen, mit denen man sich über physische und zwischenmenschliche Grenzen hinwegsetzen kann, was großes Potenzial für spannende Charakterdynamiken und Konflikte bietet.
Und aus der Gameplay-Perspektive machen diese Fähigkeiten auch einfach Spaß! Trotz all der potenziell belastenden Themen und der dramatischen Geschichten, die erzählt werden können, sollte das Hauptziel schließlich immer noch sein Spaß zu haben!

Der größte Anreiz von Monsterhearts 2 besteht für mich also darin, dass man die Schattenseiten der menschlichen Natur, Identität, Beziehungen, sowie Queerness und das Monströse, in Form einer ausgeweiteten Metapher gemeinsam erspielen kann – während man gleichzeitig immer noch Teenager spielt, die nur versuchen, die Schule zu überleben. Und was ist bitte furchteinflößender als das?




Is this the moment where I tell you that the game is very much 18+? Although you could technically modify the game to be less sexually explicit and less violent. I’m not here to tell you what to do. It’s your game. And obviously no one forces you to role play potentially awkward sex scenes with your friends. That would be silly. Nonetheless, how to keep yourself safe and comfortable while playing, including some tools on how to do that, is explained in the rule book as well!

Personally, amongst the base skins, the ghost is one of my favourites. At the core of this skin lies a trauma narrative. The ghost is a tragic figure, at once craving to be seen and loved, but at the same time frequently torn between seeking interpersonal connection and pushing people away by disrespecting boundaries. Ghosts, as Poltergeists, may be intense, angry, and violent, unable to control their emotions, or as forlorn spirits might come off as detached, emotionless, cold, and creepy – both emotional states caused by the traumatic experience of their untimely death. Allegorically, the ghost’s „death“ can stand for any sort of traumatic experience from which a person simply cannot move on.
From a narrative perspective, it is compelling to me to start the game already being dead, and I love the skin’s abilities such as flight or walking through walls that let you cross both physical and interpersonal boundaries which provides potential for interesting character dynamics and conflicts. And from a gameplay perspective, they’re arguably just a lot of fun! Despite all the potentially heavy subject matter, and the dramatic story lines that can be told, having fun is still the most important part of playing!

One of the strongest appeals of Monsterhearts 2 is then, that it lets you explore some of the „darker“ aspects and desires of human nature, queerness, and the monstrous in the form of an elaborate metaphor – while simultaneously you’re also still playing a teenager just trying to survive High School. And what is scarier than that?
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit zumindest einen kleinen Einblick geben, was MH2 so faszinierend macht, ganz besonders jetzt zur Pride-Saison! Unterstütze auch du diesen Pride Month queere Menschen in deinem Umfeld, in dem du mit ihnen Monsterhearts 2 spielts! …Und das bin ich. Ich bin „queere Menschen in deinem Umfeld.“ Ja, dieser ganze Beitrag war nur ein einziger ausgefeilter Plan, um Menschen dazu zubewegen MH2 mit mir zu spielen. Bitte? Irgendjemand? Ich bin sehr verzweifelt.
//M.




I hope this gave you a glimpse into what makes MH2 compelling and an especially great game to play during pride. Support a local queer this pride season by playing Monsterhearts 2 with them! …It’s me. I am that queer. Yes, this whole article has just been one elaborate scheme to get people to play MH2 with me. Please? Anyone? I am very desperate.
//M. 

Name: Marlon (er/ihm)
Alter: 29
Körbchengröße: Starbucks Venti
Sternzeichen: Widder Sonne, Krebs Aszendent, Stier Mond
Momentaner Lieblingssong: Blondes – Peach PRC
Wenn ich ein Tier wäre, dann wäre ich: skrunkly cat
Drei Dinge, die ich nicht mag: Menschen die auf dem Bürgersteig langsam laufen, aber auch so, dass man nicht an ihnen vorbeikommt; power-scaling in Anime Fandoms; wenn meine Student*inne nicht zu meinen Office Hours kommen.




Name: Marlon (he/him)
Age: 29
Cup size: Starbucks Venti
Zodiac signs: Aries Sun, Cancer Rising, Taurus Moon
Current favourite tune: Blondes – Peach PRC
If I were an animal I would be: a skrunkly cat
Three things I do not like: people walking slowly on the sidewalk in such a way that you cannot easily pass them; power-scaling in anime fandom; my students not coming to my office hour.

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Scheut euch nicht, Marlon zu schreiben, falls ihr mit ihm Monsterahrts 2 spielen wollt!
Außerdem kannst Du Marlons Beitrag für das Pride Month Special 2021 HIER lesen.




Don’t hesitate and reach out to Marlon if you now want to start playing Monsterhearts 2 with him!
You can also check out Marlon’s blogpost for the Pride Month Special 2021, by clicking HERE.

Fotos//Photos: ©Marlon M.

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